NCF Nepal – das Projekt

Ich kann mich jeden Tag aufs Neue begeistern, wenn ich sehe, wie professionell die NCF arbeitet. Visma Raj Paudel – der Gründer – ist ein Visionär, der die Organisation wie ein Wirtschaftsunternehmen leitet. Er sprudelt nur so von Ideen. Let’s bring that to the next level – ist sein Lieblingsspruch. Dabei macht er eine Handbewegung, die zeigt, dass da noch viel Luft nach oben ist :-). Ich liebe es, mit solch passionierten Menschen zusammen zu arbeiten.

IMG_1688

Visma zeichnet gerne, wenn er über seine Ideen spricht. Hier geht es um ein Trekking Event geplant für 2015   :-)

IMG_1570

Wenn kein Papier in der Nähe ist, dann muss eben der Boden herhalten :-)

Nach einem längeren Gespräch mit Visma, weiß ich ungefähr, wo sein Bedarf liegt. Auf einem 26.000 qm großem Stück Land in Ghachowk, ca. 17 km von Pokhara entfernt, soll ein Kinderdorf, ein Bildungszentrum für alleinstehende Frauen und ein Landwirtschaftsbetrieb entstehen. Das Land ist gekauft, jetzt muss „nur noch“ der Bau finanziert werden.

20140925_104134

Das ist die einzige Außenfläche, auf der die Kinder von Namaste Children’s House spielen können…

IMG_1608

Und das ist das Grundstück in Ghachowk. Mit so viel Platz zum Austoben…

Für die Phase 1 braucht man ca. 204 Tsd. Euro. Mit einer „Buy a brick“ Kampagne wurden bis jetzt ca. 30 Tsd. Euro eingenommen. Jetzt geht es darum, Ideen zu entwickeln, mit denen man vor allem institutionelle Spender überzeugen kann. Einfach wird es nicht. Es gibt doch so viele Organisationen, die genau das Gleiche wollen. Ich muss mir mal Gedanken machen…

20140926_103739

Für 50 Euro kann man einen Ziegelstein erwerben. Die Ziegel wird dann von den Kids mit dem Namen des Spenders bemalt. Man kann übrigens auch bequem über PayPal überweisen – mehr dazu unter: www.ncf-nepal.org

Aber zuerst möchte ich hautnah erleben, was die Organisation so speziell macht. Deswegen habe ich beschlossen, die ersten 3-4 Wochen als ein „normaler“ Volontär zu arbeiten. Also ein Rädchen in der täglichen Maschinerie werden. Das heißt:
Von 9:00 bis 11:00:
–  Den Kleinsten beim Anziehen helfen
–  In die Schule begleiten
–  Verschiedene Hausarbeiten erledigen (putzen, waschen, bügeln, etc.)
Von 14:00 bis 17:00:
–  Kinder von der Schule abholen
–  Spielen
–  Gemüse für das Abendessen vorbereiten
–  Bei Hausaufgaben helfen

20140924_104845

Vorhänge waschen – wir hatten echt viel Spaß dabei :-). Hinter mir steht Nitu – die Hausmutter – eine tolle Frau!

20140926_160520

Justus, ein Volontär aus Deutschland hilft beim Brot backen.

IMG_1683

Teamwork bei Gemüse schneiden – es ist schön, zusammenzusitzen und sich Geschichten zu erzählen.

20140925_150335

Dabei Lernen nicht vergessen…Da die Unterrichtssprache Englisch ist, können die Volontäre in vielen Fällen auch richtig helfen.

Obwohl zum Namaste Community Projekt auch die Hörklinik und das Frauenzentrum gehören, bilden die beiden Kinderhäuser – Namaste und Onni – das Herzstück der Organisation. Die Geschichten der Kinder sind herzzerreißend. Um so schöner ist es, sie lachend und tobend zu sehen. Man hat wirklich das Gefühl, dass sie in einer großen Familie aufwachsen. Aber dazu mehr in einem der nächsten Beiträge :-)

 

NCF Nepal – die Ankunft

Das ist erst mein vierter Tag hier, aber trotzdem habe ich das Gefühl, meinen Lieblingsplatz gefunden zu haben. Die kleine Veranda vor meinem Zimmer, wenn im Hintergrund Gewitter mit Blitz und Donner aus der Richtung der mächtigen 8-Tausender aufzieht. Vierte Nacht und viertes Gewitter, dazu schwüle 28 Grad und das Zirpen der Grillen. Das ist Asien! Das liebe ich so!

20140919_100616

Bei Nacht, Blitz und Donner ist die Veranda fast noch gemütlicher

Aber fangen wir mal von vorne an. Ja, auch ich war aufgeregt und auch ich habe mir immer wieder die Frage gestellt, ob ich mich da nicht übernehme. Aber sobald mein Kopf ausgeschaltet war, hat mein Bauch immer wieder meine Entscheidung bestätigt. Die 3 Monate bei Namaste Community Foundation Nepal fühlten sich einfach richtig an!!!

Zwei Tage vor dem Abflug, als der Koffer fast vollständig gepackt war, ist meine Aufregung komplett verflogen. Dafür wurde mein Mann immer unruhiger. Durch einen Zufall hat er Elke ans Telefon gekriegt, die wie eine gute Fee mit ihrer netten Stimme einen Zauberspruch losgelassen hat: MACHEN SIE SICH KEINE SORGEN. SIE WIRD ZURÜCKKOMMEN! So einfach, aber es hat gewirkt und Thorsten entspannte zusehends.

Die Reise war easy. Die Verbindung von München mit Turkish Airlines über Istanbul ist sehr empfehlenswert. Nicht nur, dass man einen bequemen Nachtflug hat, sondern auch bei der Landung in Kathmandu ein fantastisches Spektakel. Vorausgesetzt man sitzt auf der linken Seite und hat einen Fensterplatz. Die letzten 30 Minuten fliegt man nämlich entlang der Himalayakette und kann zusehen, wie sich die Gipfel der Berge in der aufgehenden Sonne rosa einfärben. Atemberaubend!!!

Ich wollte nicht in Kathmandu bleiben, sondern am gleichen Tag weiter zu meinem Zielort Pokhara fliegen. Da der Flug nur 25 Minuten dauert und für unsere Verhältnisse relativ günstig ist, habe ich beschlossen, später ohne Gepäck und ausgeschlafen nach Kathmandu zurückzukehren. Die Stadt ist faszinierend, verlangt aber gute Nerven, wenn man sie genießen möchte. Ich dachte Shanghai und Istanbul (in beiden Städten habe ich mehrere Monate gelebt) wären anstrengend, aber Kathmandu hat alles übertroffen. Oder ich war einfach zu müde…

IMG_1429

Einfach quer über 5 Spuren durchgefahren. Ohne Zwischenfälle!

IMG_1431

Genau so!

IMG_1422

Dafür ist das schon fast wieder gemütlich!

Die Arrangements mit der NCF, meiner Projektorganisation, haben perfekt funktioniert. Ich wurde immer überpünktlich abgeholt. Um 14 Uhr war ich in meinem Hotel. Pokhara hat mich mit strahlendem Sonnenschein, viel Grün und sauberer Luft empfangen. Nach 5 Stunden Aufenthalt in Kathmandu kam es mir vor, wie ein Paradies auf Erden! Vom ersten Augenblick an fühlte ich mich hier wohl.

IMG_1437

Auf dem Flughafen in Pokhara geht es entspannt zu.

20140919_092812

Was da hinter den Wolken durchblickt, ist der Machhapuchhare (6997 M). Der heiligste Berg der Nepalesen.

20140918_164815

Der schöne Weg am Phewa See

NCF gönnte mir zuerst 2 Tage Entspannung, damit ich mich von den Reisestrapazen erholen und mit der Stadt bekannt machen kann. Was ich mit großer Freude auch tat. Pokhara ist das touristische Zentrum von Nepal. Und so gibt es hier alles, was das Herz begehrt. Nepalesen sind ein sehr freundliches, unaufdringliches Volk. Man wird zwar auf der Straße häufig angesprochen, dann aber sofort wieder in Ruhe gelassen, wenn man das Angebot nicht annehmen möchte. Das ist in der Tat sehr angenehm.

IMG_1447

Unter den Bäumen lässt sich gut entspannen – für Touris und Einheimische gleichermaßen.

20140920_165945

Und es gibt immer etwas interessantes zu entdecken

Am Freitag, ausgeschlafen und entspannt, hatte ich mein erstes Treffen mit dem Management von NCF. Narayan, den ich am ersten Tag kennengelernt habe, holte mich im Hotel ab. Und Überraschung…er kam mit einem Motorrad und ich durfte hinter ihm Platz nehmen. Eine ganz neue Art, Pokhara kennenzulernen.

Die Einrichtungen der NCF sind einfach aber liebevoll gestaltet. Ich habe beide Kinderhäuser und die Hörklinik besucht. Überall wurde ich sehr herzlich empfangen. Es stimmt schon, was Visma, der Gründer von NCF, mir versprochen hat – ich fühlte mich sofort in die Namaste Familie aufgenommen.

IMG_1480

Das Namaste Children House. Die Kinder sind gerade in der Schule.

20140919_114302

Die Hörklinik und ein echter Patient!

20140919_111018

Das Management Team – die Namen muss ich fleißig üben!

Am Samstag – der für die Nepalesen ein Feiertag wie unser Sonntag ist – hatte ich wieder frei. Am Sonntag beginnt die neue Woche und ich freue mich riesig auf die neuen Eindrücke und Herausforderungen. Genug entschleunigt – jetzt möchte ich wieder was tun :-).

Helfer in der Not

Ob im Kampf gegen Hunger, Armut oder Katastrophen – deutsche Führungskräfte zieht es ins Ausland, um sich zu engagieren. Die ersten Arbeitgeber unterstützen ihr Manager bei solchen Einsätzen auf Zeit.
Handelsblatt, 12. September 2014

Träume leben…

…weil Arbeit nicht alles ist.

Stern Extra, September 2014

Zum Artikel…

Einen guten Start im Projekt!

Für Izabela ist heute ein besonderer Tag! Denn heute Mittag geht es endlich los.
Die Marketingexpertin wird in Pokhara / Nepal, an den südlichen Ausläufern des Anapurna-Massivs für die nächsten 3 Monate in einem Community Projekt beraten.
Izabela, wir wünschen dir eine gute Anreise, viele schöne Momente, wertvolle Erfahrungen und tolle neue Eindrücke.
Wir freuen uns schon jetzt auf deine ersten Blog-Einträge!
Nepal